Ein eindrucksvoller Projekttag an der Freien Oberschule Finow
Als sich am 26. April 1986 die Katastrophe im Kernkraftwerk Tschernobyl ereignete, waren die Schülerinnen und Schüler der 10. Klasse der Freien Oberschule Finow noch gar nicht geboren. Zum Gedenken an diesen Jahrestag hatte die Physiklehrerin, Frau Steguhn, einen Unterrichtstag in anderer Form organisiert. Die anwesenden Gäste Dr. Alexej Nesterenko, Direktor des Instituts für Strahlensicherheit in Minsk, Iwan Krasnopjorow, Leitender Ingenieur des Instituts und Sergej Galuso, Direktor des Reisebüros Sputnik, Koordinator verschiedener Projekte und Dolmetscher schilderten Erlebnisse nach der Explosion des Reaktors und der Suche nach den Ursachen oder Schuldigen. Die Jugendlichen präsentierten in Vorträgen ihre Lernergebnisse zur Nutzung der Kernenergie, dem Ablauf der Ereignisse am 26. April 1986 oder zu Anwendungsmöglichkeiten von Kernstrahlung z.B. in der Medizin. Tief beeindruckt zeigten sich die 16-18 Jährigen von den Berichten und Bildern gleichaltriger Mädchen und Jungen, deren Gesundheit durch die Ereignisse in Tschernobyl lange vor ihrer Geburt stark beeinträchtigt wurde. Hier engagieren sich Hagen Weinberg und Christa Dannehl bei SODI! e.V. Berlin Gruppen entlang der Oder mit Aufklärung und Aktionen um die bis heute spürbaren Folgen der Reaktorkatastrophe für die Menschen in der Ukraine und Weißrussland erträglicher zu machen. Viele Fragen wurden beantwortet und auch der Blick auf die Katastrophe von Fukushima im März 2011halfen den Schülerinnen und Schüler, sich eine eigene Position zur Nutzung von Kernenergie zu erarbeiten. Zum Abschluss des interessanten, aber auch anstrengenden Unterrichtstages hatten die Jugendlichen der 10. Klasse den Wunsch, sich an Solidaritätsaktionen wie z.B. der Finanzierung mobiler Messstationen zum Erfassen von Strahlungswerten bei Kindern und Lebensmitteln in den kontaminierten Gebieten oder für Erholungsaufenthalte zur in anderen nichtkontaminierten Regionen ermöglichen, zu beteiligen.